Da stand ich nun, über der Stadt, auf Messersschneide. Unter mir ein Weinberg und am Fuße dessen ein roter Frauenschuh, den die Gebrüder Grimm wohl dort vergessen hatten. Ich fühlte mich leicht, frei, ganz über der Stadt stehend, von hier oben den vollen Überblick habend, doch meine Konzentration war ganz auf meine Füße, auf die Mauer gerichtet. Ich fing an abzuheben; erst langsam nur, plötzlich jedoch schwebte ich über der Stadt. Ich setzte meinen Gang fort, war Eins mit meiner Umgebung, versuchte nicht abzustürzen auf den Weinberg oder aufs harte Pflaster. Doch ich blieb, schwebte noch einige Augenblicke umher. Es war genial. Wozu brauchte ich Flügel? Wozu von der Mauer springen und losfliegen, wenn ich doch über ihr schweben konnte.
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