Wenn das Gehirn leer zu sein scheint. Wenn sich da überhaupt kein vernünftiger Gedanke einstellt, wenn ich verzweifelt danach suche das Richtige zu finden. Sei es ein Text, sei es ein Spruch, sei es ein Thema, sei es ein weiterführender Gedanke. Was mache ich dann?
Wie werde ich kreativ? Das ist eine gute Frage mit der ich mich in der Praxis schon mehrfach auseinandergesetzt habe. Das heißt eigentlich habe ich es nicht. Jedenfalls nicht mit dieser Frage. Wenn man nämlich ernsthaft nach Methoden sucht um kreativ zu sein und verbissen sagt: „Mir muss jetzt etwas kreatives einfallen“ dann ist die gesamte Grundhaltung, die gesamte Einstellung so verklemmt, dass da nichts Kreatives bei rumkommt. Jedenfalls bei mir nicht. Kreativität ist für mich eine Einstellung. Ein spielen mit Gedanken, Wörtern und Sätzen. Versuchen etwas ausserhalb allem Gewohnten zu denken. Dinge zu verknüpfen, die auf den ersten Blick nicht verknüpfbar erscheinen und ein Denken fern aller Muster. Es ist eine Haltung bei der man keine Angst mehr hat, dass dieser kreative Prozess irgendwie lächerlich sein könnte. Es ist ein Freimachen von Angst vor dem was Andere davon halten könnten, insbesondere man selbst eingeschlossen. Es ist ein Freimachen von eingefahrenen Denkmustern und ein Brechen von statischen Tabus der Gewohnheit.
Kreativität als solche ist in gewisser Weise trainierbar. Es gibt ja auch unterschiedlichste Arten von Kreativ sein. Kreativ sein bedeutet etwas Neues zu schaffen. Etwas, das es noch nicht gab. Neues kann man gut dadurch erschaffen, dass man Bekanntes miteinander völlig neuartig verknüpft oder Dinge kombiniert. Kreativ sein kommt von innen heraus. Kreativität lebt dann am Besten, wenn sie von Zwang völlig befreit ist. Wenn man kein Ergebnis erhofft welches unmittelbar das Endergebnis ist, sondern wenn man Wege geht, die Anfangs vielleicht völlig abwegig erscheinen. Deshalb ist Brainstorming ja auch überhaupt eine gute Methode um auf neue Gedanken zu kommen. Man spricht Dinge aus, die vielleicht überhaupt nicht wirklich Zielführend sind. Aber dadurch dass man sie ausspricht wird ein Denkprozess angeregt, der dann irgendwann fast rein zufällig zu einem positiven Ergebnis führen kann.
Also um es kurz Zusammenzufassen. Kreativität lebt am besten in einer zwanglosen, angstfreien, losgelösten Athmosphäre. Es gehört Übung dazu kreativ zu sein. Kreative Menschen sind letztendlich deshalb kreativ, weil sie kreativ sind. Ein Kreislauf. Um kreativ zu sein muss man einfach anfangen. Es geht nicht um das Ziel, sondern die Kreativität ist das Ziel. Wenn ich es nicht schaffe kreativ zu sein und zwanghaft versuche ein kreatives Ziel zu erreichen führt das zur Frustation. Kreativ sein ohne Zeitdruck ohne dass etwas erreicht werden muss führt zur echten Kreativität. Ein Ziel im Hinterkopf ist immer gut, aber die Kreativität muss sich selbst ihren Weg zu diesem Ziel bahnen sozusagen. Nicht ich sollte der Kreativität einen Weg zu diesem Ziel aufzwingen.
Erzwungene Kreativität ist eine Scheinkreativität.
Also Merke: Kreativität entwickelt sich langsam und ohne Zwang und nur wer täglich daran arbeitet statischen Denkmustern zu entfliehen erlebt echte Kreativität.
Was ist für euch Kreativität? Wie werdet ihr kreativ?
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